15.09.2007 · Zum Wochenende in den Tannheimer Bergen starten 17 Teilnehmer bereits um 6.00 Uhr. Die Anfahrt nach Pfronten-Steinach verlief ohne Probleme und sehr zügig.
Leider mussten wir das erste Teilstück im Nieselregen an der Straße entlang bis zum Kühbachtal hinter uns bringen, so dass bereits die Frage aufkam, ob das auch wirklich eine "Bergtour" sei. Zum Glück hatte der Nieselregen aufgehört und manchmal sahen wir blauen Himmel. Doch nun ging es, zwar noch auf einem befahrbaren Weg, aber insgesamt recht anstrengend, am Alpstrudelfall vorbei, den Berg hinauf zur Vilser Alm. Nach einer flüssigen Stärkung fanden wir nach kurzer Suche das steile Steiglein zur Vilser Scharte. Nun floss der Schweiß in Strömen. Bei einigen hing der Magen bereits recht tief, so dass wir die Mittagsrast am Wegesrand einlegten. Danach ging es flott weiter, aber der Steig wurde immer anstrengender. Schließlich erreichten wir eine sumpfige Senke; aus dieser ging es nun zwischen Latschen sehr steil den Berg hinauf, danach über grasige Schrofen, schließlich über felsige Stufen, welche mit Drahtseilen gesichert waren, zu einer kurzen Leiter. Noch drei, vier Kehren und wir standen in der Vilser Scharte. Der größere Teil der Gruppe nahm nun die Große Schlicke in Angriff und folgte dem Weg durch die Bergflanke und erreichte nach einem weiteren steilen Anstieg den Gipfel. Die gesundheitlich etwas angeschlagenen Teilnehmer stiegen von der Vilser Scharte direkt zu unserem Quartier, der wunderschönen Otto-Mayr-Hütte ins Reintal hinab. Bei strahlendem Sonnenschein löschten wir auf der Terrasse unseren Durst. Später trafen dann die Gipfelstürmer ein. Nach reichlichem Abendessen verbrachten wir einen lustigen Hüttenabend. Beim Genuss des guten Dornfelders wurde festgestellt, dass alle Weintrinker an der Blauzungenkrankheit litten. Alle waren von den 1000 bzw. 1200 Höhenmetern reichlich müde, so dass alle gerne die Hüttenruhe um 22.00 Uhr einhielten. Die Lager waren sauber und sehr großzügig eingeteilt, so dass wir buchstäblich "Platz zum Liegen" hatten.
Der 2. Tag verwöhnte uns mit Sonnenschein und einem wolkenlosen, blauen Himmel. Bereits der Anstieg zum Füssener Jöchl ließ den Schweiß in Strömen fließen. Über die mit Latschen bewachsene Westschulter der Sefenspitze stiegen wir gut 200 Höhenmeter zur Sebenalm ab und machten hier eine größere Rast. Gestärkt machten wir uns auf den Weg zu unserem letzten Gipfelziel, dem Aggenstein. An der Bad Kissinger-Hütte stiegen wir zügig vorbei, denn die Hütte und Umgebung waren total übervölkert. Über feste, mit Ketten gesicherte Felsstufen erreichten wir schließlich den Gipfel des Aggensteins. Auch hier wimmelte es nur so von großen und kleinen Bergsteigern. Der Abstieg durch die steile, teilweise mit Drahtseilen und Klammern gesicherte Nordflanke verlangte nochmals die ganze Aufmerksamkeit. Unterwegs machte auch noch ein Bergstiefel schlapp, so dass die Sohle mit Leukoplast fixiert werden musste und dann auch glücklicherweise bis zur Bergstation der Sesselbahn am Stiefel dran blieb. Einige Unentwegte stiegen nach kurzer Rast ins Tal ab, der Rest der Gruppe bevorzugte den Abstieg per Seilbahn.
Nach zwei wunderschönen Tagen in den Bergen trafen alle, zwar etwas müde aber unversehrt, wieder in Pfeffingen ein.
von Gisela Bitzer, 23.09.2007