27.07.2024 · "Fix the Date" hieß es und der Ausschuss des WSV schrieb folgendes Datum in den Kalender: Samstag, 27.07.2024 um 17:30 Uhr. Und das war Gestern. In gespannter Vorfreude standen wir bereits schon um Fünf am Biergarten der Hirsch-Brauerei und warteten auf unsere Führung. Lässig und mit knallroter Kappe schlenderte unser Führer Thomas zu uns – sein "kleines" Bierbäuchlein war hier weniger von Interesse als eher trefflich passend zu dieser Örtlichkeit.
Und schon gings hinein in das Reich der Bierherstellung. Versandlager, Brauraum mit Maisch- und Läuter-Bottich, Abfüllstationen, Produktionsroboter Isidor als Fass-Jongleur und Laser-Fachkraft, Gär- und Lagerkeller – es ging gemütlich und doch Schlag auf Schlag. Erste Bierprobe im 2°C kalten Keller brachte uns dann die Theorie praktisch nahe.
Eine hochinteressante Tour ins Herz der Braukunst, wir als motivierte Fragesteller und Führer Thomas als stoischer Antwortgeber. Ein munteres Frage-Antwort-Spiel zog durch die Hallen. Großes Fachwissen stieß hier auf große Augen und Ohren. Dinge wie ober/untergährig, 300hl Fassungsvermögen des Maischbottichs (Kupfernachbar des Leuterbottichs), 14 bis 18 km verbaute Stahlrohre, Hopfensorten Herkules und Perle, Wasserabnahme im hauseigenen Brunnen in 48m Tiefe, Pfandflaschen 50-70mal wieder benutzbar, schwirrten uns um den Kopf. Mal wars uns heiß, mal richtig kalt, mal rochs nach Malz, mal nach Bananen. Ach ja, die Sumerer erfanden das erste Bier, nicht unsere Mönche. Und was der begehrte "Haustrunk" ist, kann man in jedem Tarifvertrag des Brauereigewerbes nachlesen.
Im Anschluss einer lustigen und sehr informativen Besichtigung gings in die historische Hirsch-Gaststätte nebenan zur Bierverkostung und leckeren Maultaschen. Fast in letzter Minute vor dem Zapfenstreich machten wir uns dann wieder auf den Heimweg.
Eines steht fest: ab jetzt wird jedes getrunkene Bier noch mehr genossen und wertgeschätzt. Tipp des Tages: Fass-Bier ist dem Flaschenbiere immer vorzuziehen.
von Andreas Fimpel, 28.07.2024