11.10.1998 · Am Morgen des 10.10.1998 machten sich 10 kleine Bikerlein auf die Socken in Richtung Schwarzwald. Zum Glück, vorneweg gesagt, blieben es dann auch 10. Diejenigen, die (kurz) vorher abgesagt hatten, verpassten halt dann auch so manches. Zum Beispiel die ersten 800 Höhenmeter von Todtnau hinauf zum Feldberggipfel. Gipfel? Nun wir konnten zwar spüren, dass wir weit oben waren, aber gesehen haben wir nichts. Es gab Nebel und einen saukalten Wind von der Seite, der so manches leichtgewichtige Bikerlein zur Kurvenlage auf gerader Strecke zwang. Die Erkenntnis, auf dem Feldberg gewesen zu sein, ergab sich nach der Abfahrt auf der anderen Seite zum "Feldberger Hof".
Trotz alledem war die Stimmung immer lustig und vergnügt, vor allem, als es dann vor dem nächsten Berg zur Einkehr ging. Bei heißer Schokolade und Zwetschgenkuchen mit Sahne sah dann alles gleich wieder sonniger aus.
Danach ging es dann Dank den Herren Shimano auf dem Sattel hoch aufs Herzogenhorn. Verdientermaßen gab es jetzt den ersten längeren Downhill ins Tal. Doch die Raserei hatte schnell ein Ende, denn auf uns warteten rund 400 Höhenmeter hinauf zum Blößling. Niemand gab sich am Blößling die Blöße und alle kurbelten stetig bergan. Fast oben angekommen, trafen wir ausgerechnet auf schmalem Pfad zum Gipfel ein paar Wanderer. Aber aufgrund gegenseitiger Toleranz und Rücksichtnahme gab es außer ein paar verwunderten Blicken und sogar aufmunterndem "hopp hopp" keinerlei Probleme.
Auf dem Blößling angekommen, machten wir unsere Bäuche voller und die Rucksäcke leerer. Nach einem "Schnäpsle" fuhren wir bergab zum "Präger Eck". Dort ging es ums Eck bergauf auf einen Singletrail, der mit Wurzeln gespickt war und manchem Bikerlein ungewollten Bodenkontakt bescherte. Aber so ein kleiner Absteiger gehört nun einmal dazu.
Danach wieder Downhill vom Feinsten und anschließend "jede Menge Gegend" auf dem Panoramaweg. Auf diesem Weg machte ein weiteres Bikerlein Bekanntschaft mit einem Elektrozaun, der zu seinem Erstaunen auch ziemlich elektrisch war. So frisch aufgeladen ging es zur letzten längeren Abfahrt durch schönste Waldlandschaft hinunter nach Schönau.
Von dort waren nur noch 7 km und 150 Höhenmeter zurück nach Todtnau zu überwinden. Es war geschafft. Die JuHe mit Dusche und Abendessen wartete auf uns. Nachdem beides hinter uns lag, trafen wir uns zufällig alle in dem Zimmer wieder, wo unser gesamter Vorrat an Getränken und Schmalzbrot lagerte. (Schmalz und Brot waren zu dieser Zeit noch getrennt). Den Vorrat reduzierten wir in gemeinsamer Anstrengung auf ein Minimum. Das letzte Minimum aber, wurde von ein paar sehr ausdauernden Bikern erledigt. Diese Anstrengung war am nächsten Morgen noch zu spüren.
An dieser Stelle muss ich natürlich erwähnen, dass diesmal 4 Bikerinnen dabei waren, die liebevoll Schmalz und Brot vereinigten und Zwiebeln schnitten. Sie sind natürlich bei allem das Salz auf dem Schmalzbrot und dürfen auch in Zukunft auf keinem Fall in unserem Biketreff fehlen.
Der Sonntagmorgen brachte Ernüchterung. Regen zum Frühstück brachte bei allen nach einer demokratischen Abstimmung die Einsicht, die Sonntagstour (wieder einmal) nicht zu fahren. Es galt safty first, denn ein Verletzter pro Saison sollte reichen. Also entschied man sich zu einer Besichtigung der Sprungschanze in Hinterzarten. Alle standen am Schanzentisch und waren sich einig "da runter? niemals!".
Ich hoffe, dass beim nächsten Highlight im Allgäu am 18./19.09.1999 wieder alle (und auch noch ein paar mehr) dabei sind. Ich persönlich freue mich schon auf die Saison 1999.
von Bernd Rettich, 16.10.1998