28.10.1998 · Biker und Wanderer haben vieles gemeinsam: Sie lieben die Natur, Freiheit, Abenteuer und schätzen es, etwas Gesundes für den Körper zu leisten. Die einen benutzen Spazierstöcke, die anderen dafür geeignete Fahrräder. Am Schluss einer Tour kann es allerdings sein, dass beide am Stock gehen.
Um dies zu verhindern treffen sich am Dienstag Abend immer wieder einige Leute mit Ihren geeigneten Fahrrädern um gemeinsam zu radeln. Dabei gibt's die Möglichkeit sich in verschiedenen Gruppen einzufinden. Es gibt eine Gruppe mit der Nummer eins, die immer etwas mit Zurückhaltung ausgewählt wird. Vielleicht ist der Führer dieser Gruppe nicht ganz knäcke, wie Beate schon festgestellt hat. Oder wie Hans-Albert meinte: "Mit denne Spenner fahr I nemme". Die Gruppe eins ist sportlich orientiert und somit nicht jedermanns und zum großen Bedauern des Führers dieser Gruppe auch nicht jederfraus Sache.
Aber das ist in unserem Biketreff kein Grund zum Wegbleiben, denn es gibt da auch noch die Gruppe zwei. Diese Gruppe ist ein ziemlich wilder Haufen von aufstrebenden Bikern aus der Gruppe drei, sowie Solchen, die an manchem Dienstag plötzlich doch nicht mit der ersten Gruppe fahren wollen. Liegt es daran, dass der Frauenanteil in dieser Gruppe deutlich höher ist, oder am jungen aufstrebenden Führer dieser Gruppe? Stefan Göz, der seine erste Tour gleich mal in Richtung Tailfinger Skilift ausdehnte. Doch dadurch ließ sich in dieser Gruppe niemand abschrecken. Ganz im Gegenteil, die Gruppe zwei hat die erste Gruppe bald eingeholt.
Wem beide Gruppen noch etwas zu schnell sind der kann sich in der Gruppe drei unter die Fittiche von Holger Maier begeben. In dieser Gruppe geht es meist etwas gemütlicher zu. Hier wird an der Technik gefeilt, erste Erfolge im Hochfahren einer Steigung ohne Abzusteigen erzielt und gelernt, dass ein Biker niemals neben seinem Fahrrad steht. Holger muntert seine Gruppenmitglieder immer wieder auf. Er erzählt Ihnen dass es hier noch eben sei, obwohl es schon mächtig steigt, bemerkt am Ende der Tour, dass er noch gar nichts getrunken hat, weil es Ihn überhaupt nicht anstrengt, oder er gibt logische Anweisungen wie: "Ihr seid ja sowieso schneller als wir, also warten wir da vorne auf euch". Wie auch immer, diese Gruppe erfreute sich im Laufe der Saison immer größerer Beliebtheit und konnte sich über Teilnehmerzahlen kaum beschweren.
Etwas schwächer bestückt ist unsere Kids-Gruppe. Geleitet von unserem Vorstand Gerhard. Er leistet die Arbeit an der Basis, die für jeden Verein mit am wichtigsten ist. Das hier erfolgreich gearbeitet wird zeigt sich an Steffen Beck, der am Ende der Saison überlegener Vereinsmeister in der Kids-Klasse wurde. Sein etwas älterer Bruder Sascha, sowie Martin Bitzer und Andreas Grüner zeigten in der Schüler Klasse, dass mit Ihnen in Zukunft in Puncto Ausdauer und Fahrtechnik zu rechnen ist. Unsere Zukunft im Biketreff sieht also positiv aus, zumal mit Jessica Grüner und Stefan Bitzer zwei zukünftige Gruppenführer bereit stehen. Sie werden uns in der nächsten Saison je nach Wunsch unterstützen. Gezwungen wird bei uns niemand.
Ob Gruppe 1,2,3 oder 4, gefahren wurde immer was das Zeug hält. Es gibt wahrscheinlich so gut wie keinen Feldweg oder Single Trail in der Pfeffinger Umgebung, der nicht von den Stollenreifen, den Schuhsohlen oder manchmal sogar vom Fahrer selber malträtiert wurde. Aber es wurde auch Technik trainiert. Dabei lernten manche das Auf- und Absteigen sowie das Treppen hinunterfahren und hinunterfallen.
Beteiligung:
Ein paar Worte zur Beteiligung. Am 21. April ging es los mit 15, am 6.Oktober war der letzte Termin mit 14 Bikerinnen und Biker. Zwischendrin waren Beteiligungen mit bis zu 28 Teilnehmern keine Seltenheit. Insgesamt kamen an den 26 Dienstagen 467 Teilnehmer zum Biketreff. Das macht im Schnitt fast 18 pro Abend, wobei kein einziger Termin ausgefallen ist. Nach jeder Tour trudeln die Gruppen langsam wieder am Schuppen ein, wo schon ein gekühltes Apfelschorle oder Zäpfle für die trockenen Kehlen bereitsteht. Dabei wurde kurioserweise immer die Gruppe am meisten bestaunt, die nicht als erste, sondern als letzte am Schuppen eintraf.
Ausfahrten:
Aber wir waren natürlich nicht nur Dienstag-Abend unterwegs. Holger organisierte für uns zwei tolle Ausfahrten durchs Killertal sowie über den Lemberg. Dabei hatten wir viel Action und Höhenmeter, die man kaum spürte. Doch eins war am Lemberg klar: "Ein spitz steigender Weg führt immer an der Wunderfichte vorbei".
Im August ging es dann mit 21 Biker zur Säntisrundfahrt. Alle, bis auf Andy, der gedacht hat "Ich fahr zu" und Walter, der gedacht hat "Ich leg mich jetzt aufs Kreuz" haben zusammen diese anspruchsvolle Strecke bewältigt.
Später gab es noch eine recht ordentliche Vereinsmeisterschaft zusammen mit unseren Freunden der RSG Zollernalb. Ich hätte mir jedoch beim Rennen etwas mehr Beteiligung von Pfeffinger Seite und bei der anschließenden Hockete im Zelt von beiden Seiten gewünscht.
Zu guter letzt hatten 10 Teilnehmer (8 von Pfeffingen und 2 von der RSG) bei unserer Abschlussfahrt in den Schwarzwald viel Spass.
Bilanz:
Ob Dienstag Abend oder Ausfahrt die Kameradschaft war immer beispielhaft. Die gute Beteiligung, vor allem auch von weiblicher Seite, spricht für sich. Ich bin deshalb zuversichtlich, dass die nächste Saison wieder ein Erfolg wird.
Bis dahin könnt ihr den trainingsarmen Winter vielleicht mit Hilfe unseres Hallentrainings am Freitag Abend überbrücken.
von Bernd Rettich, 28.10.1998