Berichte

 

Bergtour Ebenalp/Wildkirchli/Seealpsee/Fälensee

Regenreiche Tour

 

30.08.2003 · Bei etwas zweifelhaftem Wetter starteten wir in Richtung Schweiz. Die Seilbahn brachte uns im Nu von Wasserauen hinauf auf die Ebenalp. Drohende Wolken ließen uns gleichgültig, denn wir stiegen schnell hinab in das "Dunkle Loch" des Ebenalpstockes und gelangten so unterirdisch zum Eremitenhaus. In diesem kleinen Museum gab es prähistorische Funde zu bewundern. In der darauf folgenden Altarhöhle fand gerade ein Gottesdienst statt, darum konnten wir diese nur von außen besichtigen. Auf luftigem Steig ging es weiter am Berggasthaus Aescher vorbei, das sich wie ein Schwalbennest an die Felswand schmiegt. Neugierige Ziegen begleiteten uns ein Stück weit auf unserem Abstieg zum Seealpsee, wobei einige Regentropfen leider ab und zu unsere Stimmung etwas trübten. Der sehr idyllisch gelegene Seealpsee zeigte sich infolge Wassermangels bedauerlicherweise ziemlich eingeschrumpft. Über den Unterstrich, durch das "Teufelskirchli" ging es steil hinauf zum Chrüzböhl. Nass vom Schwitzen erreichten wir die Meglisalp und machten dort unsere Mittagsrast. Kaum saßen wir gemütlich im sehr sauberen und komfortablen Berggasthof, fing es zu regnen an und im Handumdrehen wurde der Regen immer stärker und heftiger. Dazu blies ein kräftiger, eiskalter Wind ums Haus. Immer wieder trafen total durchnässte Bergwanderer ein und sie erzählten, dass es oben am Rotsteinpass bereits schneit. Voller Unbehagen dachte ich an die noch vor uns liegende Überschreitung des Bötzelsattels. Als nach zwei Stunden der Regen etwas nachließ, brachen wir zum letzten größeren Anstieg auf. Und wir hatten Glück, nach kurzer Zeit hörte es auf zu regnen. Oben am Bötzelsattel blies der Wind mit aller Macht, so dass sich die Regencapes aufblähten und wir beinahe fliegen konnten. Beim Abstieg hinunter an der Widdersalp vorbei schien die Sonne und wir konnten einen wunderschönen Regenbogen bewundern. Noch ein ganz kleiner Anstieg durch eine felsige Schlucht und wir erreichten unser Nachtquartier im Berggasthaus Bollenwees am fjordartigen, dunklen Fälensee. Essen und Lager waren gut, wir genossen einen fröhlichen Hüttenabend, denn der Wetterbericht hatte für den nächsten Tag ja besseres Wetter vorhergesagt.


Doch schon in der Nacht war dieses hässliche Geräusch zu hören. Der Regen trommelte unentwegt auf das Dach. Als er morgens um 10 Uhr schwächer wurde, entschlossen wir uns zum Abstieg und verzichteten auf die Kammwanderung zum Hohen Kasten. Am fast ausgetrockneten Sämtisersee vorbei gelangten wir zum Plattenbödeli und stiegen den steilen Brültobel hinunter. Gegen Mittag erreichten wir den Parkplatz und es war wirklich ärgerlich, denn nun kam die Sonne durch die Wolken. Wir machten uns trotzdem auf die Heimfahrt und schlossen diese beiden Tage mit einer gemütlichen Einkehr ab.

von Gisela Bitzer, 24.09.2003

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